Tägliches Gebet

Gedenktag des heiligen Athanasius (+ 373), Bischof von Alexandria in Ägypten.

Lesung des Wortes Gottes

Halleluja, halleluja, halleluja.

Ich bin der gute Hirte,
meine Schafe hören auf meine Stimme,
und sie werden
eine einzige Herde sein.

Halleluja, halleluja, halleluja.

Das Evangelium nach Johannes 15,9-11

Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird.

[Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe © 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart - Alle Rechte vorbehalten]

Halleluja, halleluja, halleluja.

Ein neues Gebot gebe ich euch:
Liebet einander!

Halleluja, halleluja, halleluja.

Jesus setzt seine Rede fort und bekennt nun offen die Art seiner Liebe: "Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt." Anders als es bei uns oftmals der Fall ist, fühlt sich Jesus nicht herabgesetzt, wenn er sagt, dass seine Liebe zu den Jüngern die Folge einer noch größeren Liebe ist. Auf verblendete Weise möchten wir originell erscheinen. Wir wollen von niemandem abhängig sein und schämen uns, wenn wir eingestehen, dass unser Wohlergehen aus der Liebe eines anderen hervorgegangen ist, der größer ist als wir selbst. Im Grunde genommen muss alles mein Eigentum sein und von mir ausgehen, sogar die Liebe. Das ist das Ergebnis einer sich immer mehr verbreitenden individualistischen Kultur, die das gesellschaftliche Zusammenleben bedroht und schwächt. Unabhängigkeit von anderen führt nämlich nicht zur Liebe, sondern vielmehr in die Einsamkeit. Jesus weist daher darauf hin, dass seine Liebe zu den Jüngern vom Vater ausgeht. Und diese Überzeugung führt zur Aufforderung an die Jünger, in Demut mit ihm verbunden zu bleiben wie die Reben mit dem Weinstock. Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Gefühle verflachen und die Kräfte nachlassen, wenn wir allein leben. Letztendlich wird man sich dann um niemand anderen sorgen und niemand anderem helfen als sich selbst. Ein Zeichen für diese Demut ist die Fähigkeit, sich mit den anderen über ihre Erfolge zu freuen. Ebenso ruft uns der Herr auf, sich mit ihm zu freuen.